Neuseeland von oben

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Freitag, 23. Oktober 2009

Reiserueckblick Northland!

Vorwort:
Hey Mates, sorry das es mal wieder bissle laenger gedauert hat, aber wir haben soviel erlebt und so wenig Zeit zum Schreiben gefunden. Auch kostet das Internet im Norden gleichmal das 3fache als in Auckland und ist nur bedingt vorhanden. Also jede Menge Stuff (Zeug) fuer euch zum Lesen. Teilt es euch ein, wer weiss wann wir es wieder was gibt! :p

BYE BYE Meadowsongfarm!
Wir haben die Farm mit ihren wunderbaren Bewohnern hinter uns gelassen und sind nun in noerdlicher Richtung unterwegs. Der Weg Richtung Norden war einsam und schwer. Die Landschaft war durchzogen von langen gruenen Huegelketten, einsamen kurvigen Strassen, winzigen Doerfern und tiefen Dschungelwaeldern. Bevor wir Ahipara nach 7h Fahrt erreichten, musste auch noch eine Bucht per Autofaehre ueberwunden werden. Da es den ganzen Tag geregnet hatte, wurden wir zum Schluss mit einem wunderschoenen Sonnenuntergang (siehe Bild) entschaedigt. In Ahipara beginnt der 90Mile Beach und natuerlich haben wir uns es nicht nehmen lassen, gleich mal ne Runde am Strand mit dem Auto zu drehen.

Wir suchten uns ein Unterkunft der "Anderen" Art auf einem nahegelaegendem Campingplatz, wo wir in sogenannten "Cabins" schlufen. Grosszuegig koennte man sie auch Kanickelbuchten nennen. 2 Betten, 1 Tisch und ein Papierkorb zierten den 6m2 Raum im spartanischen Stil.

Die Duschen lagen wie ueblich ausserhalb, so kam es schon mal vor das man im Pueschie (Schlafsachen) und Badelatschen ueber den Platz huschen musste. Der naechtliche Gang zur Toilette erwies sich als duester und kalt. Wir wollen uns jetzt hier nicht beschweren, wir sind Backpacker und unser Anspruch faellt von Tag zu Tag. Es war billig und nett und einigermassen sauber.

Der Tag danach!

Am naechsten Morgen erwartete uns ein herrlicher Tag mit strahlendem Sonnenschein. Es ging nach Cape Reinga, dem noerdlichsten Zipfel des Landes. Ein wahrlich spiritueller Ort, wie wir erfuhren mussten. Aber spaeter dazu mehr.



Auch endlos scheinde Straende haben (leider) ein Ende!

Zu erst galt es, den 90Mile Beach zu ueberwinden. Ich weiss ja nicht wer sich da verrechnet hat, aber wir hatten nur 62Milen auf dem Tacho, sprich 102km. Dem Spass am Strand rumzugurken tat das aber keinen Abbriss. Links das Meer, rechts die meterhohen Sandduenen, vor und hinteruns - NICHTS- :) Was will man mehr?

Der Sand war teilweise so fest, dass man locker die 100km/h erreichte, aber wehe es kommt dann ein Wasserzulauf vom Lande. Dann wurde es schonmal leicht holprig.


Wir spielten also wilde Sau und versuchten aus unserm Bullenfaenger ein Moewenfaenger zu machen. Untermalt wurde dieses ganze Schauspiel von der Musik der Beach Boys. Die fliegenden "Ratten des Meeres" wie ich sie gerne bezeichne, stellten sich als aeusserst geschickt und schnell heraus und so liessen wir es auch gut sein. Und bevor der Tierschutzbund gleich aufschreit. Nein, es kam kein Tier zu Schaden und wir hatten es auch nicht wirklich vor :P (man weiss ja nie wer so mitliest)


Ab Mile 50 wurde es dann doch etwas eintoenig und so machten wir uns auf die Suche nach einem Ausgang. Der einzige Weg der hinaus fuehrte, war ein kleines Flussbett mit Treibsand, den wir dank 4x4 einfach trotzten. Locker ueberwanden wir diese spannende Stelle und es war nur noch ein Katzensprung bis zum Cape. (Wenn man sich vorher nicht verfahren haette *hust*)

Am Zipfel der Nordinsel!

Endlich angekommen ging es durch ein kleines Portal mit einer maorischen Melodie. Ueberall waren Schilder angebracht, welche ueber die spirituelle Bedeutung des Ortes fuer die Maori (Eingeborene) aufklaerte. Essen und Trinken war daher nicht gestattet und so schoben wir uns unbemerkt noch fix ein Muesliriegel hinter, bevor es zum 20minuetigen Walk ging, der zum bekannten Leuchturm fuehrte. Wir kaempften uns durch Scharen von Bustouristen und ueberholten locker die Mid 80ziger, wo man den Glauben bekommen koennte, die Leute kommen zum sterben her.

Nach Maoriglauben ist das garnicht so abwaegig, da hier hier an einem

Hang eine Laune der Natur waechst. Ein alter 800jaehriger "KeineAhnungWieDerJetztHiess" Baum, an dem sich angeblich die Seelen der Toten herunterhangeln, um ihre letzte Reise anzutreten. Ich fragte mich in diesem Moment eher, was wuerde mit demjenigen passieren der auf die Idee kommt, das Ding einfach abzusaegen? Er waere sicher beruehmt, aber beliebt? ...man weiss es nicht! Ich versuchte ein Hauch dieses spirituellen Ortes einzufangen, aber mehr als der Geruch eines leckeren Kaesesandwich konnte ich nicht empfangen. WHAT!!! , ich dachte essen ist hier verboten!? Anscheind galt das fuer Amerikaner nicht....Tssse!

Naja, nun ist das Cap nicht nur Anziehungspunkt fuer das sterbende Volk, sondern auch Treffpunkt des Tasmanischen Meeres und des Pazifik. Und wer wissen will wie das ganze aussieht, soll gefaelligst selber herkommen, denn es ist unbeschreiblich beeindruckend. Wir haetten uns dieses Naturschauspiel sicher noch Stundenlang anschauen koennen, aber da nun auch die KaffefahrtTERRORisten den Weg geschafft haben, war es Zeit fuer uns weiter zu ziehen, bevor noch jemand auf die Idee kommen koennte seine Seele BAUMeln zu lassen. (Ich liebe dieses Wortspiel, wenn es auch ein wenig makaber klingt. Die Haelfte hats wahrscheinlich eh nicht gerafft :P)

Es gibt ihn, den Busen der Natur und der kann auch mal am Arsch der Welt liegen!
Unser Weg fuehrte uns weiter zur Spirits Bay. Der eigentliche Geheimtipp, der von keinem Bus angesteuert wird. Fernab der Zivilisation, fuehrte ein einsamer kleiner Schotterweg zu dieser traumhaften Bucht, die wir uns gottseidank nicht entgingen liessen. Ich kann hier wahrlich nur gutes drueber schreiben. Ein einsamer verlassener, von Muschel bedeckter Strand, ein wilder Campingplatz mit kalten Duschen, mehr oder weniger freilaufende Pferde beim Liebesspiel und einem Berghang der einem Zuckerhut glich, gab es zu bestaunen. Tja und haetten wir ein Zelt gehabt, waeren wir sicher laenger dort geblieben. Auf dem Rueckweg nahmen wir nur den oeden Highway zurueck, da inzwischen das Wasser auf seinem Rueckmarsch war und wir auf feuchte Fuesse gut verzichten konnten, nur um nochmal auf dem Beach zu fahren.

Ein faster perfekter Tag, wenn wir nicht noch das Auto haette waschen muessen. Obwohl jetzt sah es mal aus wie ein echter Offroader :)

cu (seeyou) guyz

Eure Beachboyz!

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